3.4.3. LRS


oder: Förderung von Schülerinnen und Schülern bei besonderen Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens

Alle Kinder müssen tragfähige Grundlagen für das weitere Lernen erwerben. Das Lesen und Schreiben zu lernen gehört zu den wichtigsten Aufgaben für ein Kind in seiner Grundschulzeit. Schon in den ersten Schulwochen (s.o.) stellen die Lehrerinnen in ihren Klassen fest, dass es Schülerinnen und Schüler gibt, bei denen besondere Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens vorhanden sind. Für diese Schülerinnen und Schüler sind besondere schulische Fördermaßnahmen notwendig. Sind es im ersten Schuljahr an unserer Schule noch die sehr individuellen Förderpläne, die auf der Basis eines sehr eingehenden Diagnoseverfahrens entwickelt werden (vgl. Punkt 3.4.1., Einsatz der Sozialpädagogin), so werden diese im zweiten und den darauf folgenden Schuljahren durch zusätzliche Stützstunden (sog. LRS-Stunden) ergänzt. Zurzeit steht uns dazu pro Jahrgang jeweils eine Unterrichtsstunde zur Verfügung. Dies bedeutet natürlich nicht, dass die Förderung unserer
„LRS-Kinder“ auf diese wenigen Stunden beschränkt bleibt. An unserer Schule steht der LRS-Unterricht immer im konkreten Zusammenhang mit der Unterrichtsarbeit (und somit den allgemeinen Fördermaßnahmen, wie z.B. der inneren Differenzierung), ergänzt oder entlastet sie unter Umständen sogar.

Bei der Förderung von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten versuchen wir drei Aspekte in den Blick zu nehmen:

Welche Bereiche sind wahrscheinlich mitverantwortlich für eine Lese-Rechtschreibschwäche (Lernumfeld, fehlende Selbstsicherheit, häufige Misserfolge, Belastung, individueller Stand der Lese- und Schreibentwicklung, Wahrnehmung, Sprache, Motorik, Seh- und Hörfähigkeit, ...)

Welche Inhalte des Rechtschreibunterrichts erscheinen sinnvoll? Mit welchen methodisch/didaktischen Mitteln (Unterrichtsformen, Materialien, ...) kann gearbeitet werden?

Wie kann man die Eltern in die gemeinsame Arbeit einbinden?

Bezogen auf die drei genannten Aspekte erachten wir folgende Vorgehensweise für sinnvoll:

Genaue Untersuchung der Rahmenbedingungen - Dies geschieht in Unterrichtssituationen z.B. anhand der äußerst umfangreichen Diagnosematerialien unserer Rechtschreibwerkstatt (siehe Punkt 3.5.1.2.) und anhand von Lesetests sowie Beobachtungen hinsichtlich der Motorik und Wahrnehmung.

Die Kinder arbeiten in ihren Klassen mit ihren Rechtschreibkarteikästen zur Rechtschreibwerkstatt. Es liegt also nahe, dieses bewährte Material auch in zusätzlichen Förderstunden zu nutzen.

Unsere Eltern werden über die Arbeitsweise in der Schule informiert. Es wird ihnen erklärt, wie sie auch zu Hause mit den eingeführten und bewährten Materialien der Rechtschreibwerkstatt arbeiten können. Wichtig ist für sie zu wissen, dass zunächst ein Problembereich gesichert sein muss, bevor im „Haus der Rechtschreibung“ ein neues Zimmer betreten werden kann.

Alle Fördermaßnahmen können nur in einer ermutigenden Lernsituation wirksam werden. Daher achten wir darauf, dass unsere Kinder Gelegenheit erhalten an kleinen Erfolgen zu wachsen um so eine positive Grundeinstellung zum eigenen Leisten-können zu erhalten.