3.5.1. Deutsch

3.5.1.1. Lesen

Die Schillerschule will den Bereich „Lesen“ als einen Schwerpunkt in ihrem Schulprogramm verstanden wissen. Dies wurde in einer Pädagogischen Konferenz am 06.10.2003 festgelegt.

Bei unserem „Leseunterricht“ lassen wir uns von vier wichtigen Grundgedanken leiten:

Lesen ist eine Schlüsselfunktion des Lernens.

Lesen ist eine universelle Kulturtechnik und ermöglicht die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben einer modernen Gesellschaft.

Lesen fördert den Erwerb und die Verwendung von Sprache. Deshalb hat Lesen eine zentrale Bedeutung für die individuelle Entwicklung im kognitiven, emotionalen, sozialen, kreativen und pragmatischen Bereich.

Lesen schafft Grundlagen für selbst bestimmtes und selbst organisiertes Denken, Bewerten und Handeln in allen Lebensbereichen.

 

Grundlage für den Erwerb von Lesekompetenz ist für uns neben den differenzierten methodisch-didaktischen Strategien vor allem das Schaffen einer andauernden, nicht nur punktuellen Lesemotivation. Wir wollen, dass unsere Kinder zu Leserinnen und Lesern werden. Das ist das Hauptziel unseres Leseunterrichts. Daher müssen wir darauf achten Lesemotivation aufzubauen. Das Hauptmotiv für Kinder muss sein: „Ich will lesen, weil ich wissen will, was da steht.“ Lesemotivation hängt nach Aussage der PISA-Untersuchung aus dem Jahr 2000 neben dem Leseverhalten in der Familie sehr stark von der Freude und dem Erfolg am und im Deutschunterricht ab. Von besonderer Bedeutung sowohl im familiären als auch im schulischen Bereich ist hierbei der Wunsch der Kinder, sich mit Eltern, Lehrern und Erziehern über die gelesene Literatur auszutauschen.

 

Um eine Lesekultur von Anfang an zu fördern, sind uns folgende Maßnahmen wichtig:

Wir sorgen für eine ansprechende Atmosphäre im Klassenraum (Leseecke, Rückzugszone...) und in der gesamten Schule (Pausenhalle).

Wir stellen vielseitige Kinderliteratur in der Klasse und in der Schulbücherei zur Verfügung.

Wir greifen in der Schuleingangsphase verstärkt auf Bilderbücher mit einfachen Texten zurück und beziehen immer wieder von Kindern mitgebrachte Bücher mit ein. Später sind es zunehmend Sach- und Informationstexte sowie unterhaltende Texte, bei denen unsere Kinder auf eine Sinnentnahme zu achten haben („Lesen als aktive Auseinandersetzung mit Texten“ - aus der PISA-Studie 2000). Besonders bewährt hat sich hier die Arbeit mit dem Internetportal „Antolin“ (s. auch unten).

                    Wir nutzen das breite Angebot an Kinderbüchern und Kindersachbüchern der

öffentlichen Bücherei (ZIB, Katholische Bücherei Unna-Massen, z.B. Bücherkiste) und bieten durch gemeinsame Besuche dieser Einrichtungen Anreize, diese Möglichkeiten auch privat zu nutzen.

Als Motivation zum Schreiben und Lesen dienen Texte der Kinder, die auf der schuleigenen Homepage (www.schillerschule-unna.de) in unserem Internet-Lesebuch veröffentlicht werden.

Wir lesen regelmäßig vor, sowohl kleine abgeschlossene Geschichten, als auch – über die Woche verteilt – ganze Kinderbücher.

Wir beziehen (gelegentlich oder auch regelmäßig) Eltern als Vorleser oder „Lesebegleiter“ ein.

Wir sorgen für ein differenziertes Leseangebot; für manche Kinder in der ersten Klasse ist z.B. eine kurze, gut bebilderte Geschichte auf einem laminierten Blatt genug. Auch dies kann ausgeliehen werden. Andere wiederum
„verschlingen“ Bücher auch von größerem Umfang. Unsere Schülerbücherei (vgl. Punkt 4.5.) bietet eine Fülle an Literatur auch für erfahrene Leserinnen und Leser an.

Wir führen jährlich eine Buchwoche durch, in der Bücher ausgestellt, vorgestellt und zum Kauf angeboten werden. Diese Aktion wird immer mit einem Informations– und Vorleseabend für die Eltern gekoppelt.

In unregelmäßigen Abständen werden Buchautoren (auch in Absprache mit der Sonnenschule und der Katholischen Bücherei in Massen) eingeladen.

Unsere durch Eltern organisierte Schülerbücherei weist mit besonderen Hinweisen auf Neuanschaffungen hin und bietet über die ganze Woche hinweg Ausleihzeiten an.

Alle Lehrerinnen nutzen das Internetportal „Antolin“, das zum Lesen ermuntern will und mit interessanten Aufgaben zu ausgewählten Büchern lockt. Inzwischen haben wir dazu auch eine Schullizenz erworben.

Wir beziehen Ganzschriften als Klassenlektüre schon sehr früh in den Unterricht ein.

Wir gestalten eigene kleine Bücher (z.B. als Geschenk).

Wir bieten - falls stundenplantechnisch möglich - eine Lese - AG schon in Klasse 2 an.

Wir wollen, dass Kinder bereits sehr früh beim Erstlesen zur aktiven Auseinandersetzung mit Texten angeregt werden und bieten ihnen auf der Basis des Modells „Lesen durch Schreiben“ die Möglichkeit des Ausprobierens ihrer sprachlichen Möglichkeiten an. Hilfreich ist dabei das Arbeiten mit Anlautbildern/der Anlauttabelle.

Mit unseren Notebooks aus dem UNIT21-Projekt steht uns die Möglichkeit offen, sog. Lesetandems durchzuführen. Dabei gehen wir davon aus, dass Kinder in unserer Zeit am Bildschirm genauso viel lesen, wie in Büchern. Die Leserallyes sind eine geeignete Verknüpfung dieser zwei Medien.